Die Energieberaterin sitzt noch am Tisch im derzeitigen Wohnzimmer des Kesselhofs. Dieses Zimmer ist derzeit mehr Arbeits- als Wohnraum. Auf einem Flipchart sind die anstehenden Aufgaben aufgelistet und auf dem Tisch steht ein Modell der beiden Häuser. Die Energieberaterin ist wichtig. Denn sie berät nicht nur bei der energetischen Sanierung der Gebäude. Sie hilft auch, Fördermittel an Land zu ziehen.
Bis zu 20 Prozent der Kosten bezuschusst die Stadt Stuttgart bei energetischen Sanierungen. Doch beim Kesselhof, einem Gebäudekomplex im Stuttgarter Vorort Botnang, gibt es ein Problem: Die öffentlichen Gelder gibt es laut dem Energiesparprogramm nur für private Hausbesitzer. In diesem Fall ist der neue Besitzer des Kesselhofs aber eine GmbH.
Das muss so sein, denn wer sich dem Mietshäuser-Syndikat, einer Beteiligungsgesellschaft zum gemeinschaftlichen Hauserwerb, anschließen will, gründet einen Verein, in dem sich die angehenden Bewohner oder Mieter eines Gebäudes zusammentun, und eine GmbH, in der neben dem Verein auch das Syndikat Gesellschafter ist. Wollten die Bewohner das Haus wieder verkaufen, würde das Syndikat Einspruch erheben. So wird verhindert, dass ein unter großen Mühen gestartetes solidarisches Gemeinschaftsprojekt später einmal gewinnbringend verschachert wird. Denn das Mietshäuser-Syndikat, hervorgegangen aus der Freiburger Hausbesetzerbewegung, will seine Häuser dauerhaft der Spekulation entziehen und so für mehr preiswerten Wohnraum sorgen… [Auszug aus dem Artikel]
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Website vom Kesselhof