Kurzvorstellung

 
Im Mai 2010 wurde von Aktiven aus dem Sozialen Zentrum Stuttgart »Subversiv« und weiteren AktivistInnen mit Unterstützung des Mietshäuser Syndikats, ein Gebäude in Stuttgart-Heslach für ein großes linkes Hausprojekt gekauft.
 
Das Hausprojekt stellt AktivistInnen Räume für ihre Treffen, für Veranstaltungen und zum Organisieren ihrer politischen Arbeit zur Verfügung. Es können sowohl Büros und Arbeitsräume langfristig angemietet werden, als auch einzelne Zimmer für einen bestimmten Zeitraum genutzt werden. Insbesondere im großen Veranstaltungssaal wird ein abwechslungsreiches Programm ermöglicht: Thateraufführungen, Diskussionsveranstaltungen, Filmabende, Ausstellungen und mehr.
 
Im Infoladen gibt es Veröffentlichungen von verschiedenen linken Strömungen, Mobilisierungsmaterialien, Bücher und linkes Merchandise. Das Café bietet die Möglichkeit, sich in lockerer Atmosphäre zu treffen, auszutauschen und bei preiswerten Getränken, vegetarischen und veganen Speisen zusammen zu sitzen. Zwei WGs bieten die Möglichkeit, vergleichsweise günstig zu wohnen.
 
Die einzelnen Bereiche im Haus werden weitgehendeigenständig organisiert. Das gesamte Haus soll jedoch ein Ort des gemeinsamen politischen Engagements, der unkommerziellen Kultur und des solidarischen Austauschs sein. Und mit der Aufzählung ist sicher noch nicht alles gesagt – da das Haus noch mehr Potential hat, kommt es letztlich darauf an, was wir alle daraus machen!
 

Linke Freiräume aufbauen und verteidigen!

Nicht erst seit gestern sind wir mit dem Phänomen der Gentrifizierung, also der Verdrängung ärmerer BewohnerInnen aus bisher preiswerten Wohnvierteln, konfrontiert. Dieses Phänomen hat sich zu einem ständigen Begleiter städtischer Veränderungen entwickelt. Mietpreisexplosionen, Konflikte um bezahlbaren Wohnraum, Zwangsräumungen und eine zunehmende Kommerzialisierung öffentlichen Raumes finden zunehmend statt. Unsinnige Prestige- und Infrastrukturprojekte wie Stuttgart 21 und Shoppingtempel wie das Milaneo und Gerber tragen zu dieser Entwicklung bei. In diesem Zusammenhang mussten in Stuttgart bereits das Kommunale Kino, die Röhre und der Landespavillion schließen.
 
Im Streben nach einer Perspektive jenseits des Kapitalismus kommen linken Infrastruktuprojekten eine bedeutende Rolle zu. Diese bieten Menschen, Gruppen und Initiativen Raum für ihre politische Arbeit, Veranstaltungen und vieles mehr. Zudem ermöglicht ein nichtkommerziell ausgerichtetes Kulturprogramm eine Alternative zu den profitorientierten Mainstream-Feierclubs. Letztlich sind sie ein Ort, wo sich Menschen, egal welcher Herkunft, Einkommen oder Hautfarbe, in einer solidarischen Atmosphäre austauschen und vernetzen können. Elemente wie kollektive Selbstverwaltung können hier schon heute im Ansatz gelebt und praktiziert werden.
 
Aus diesem Grund freuen wir uns mit dem Linken Zentrum Lilo Herrmann ein linkes Hausprojekt verwirklicht zu haben und es liegt an uns, dieses mit der tatkräftigen Unterstützung vieler zu organisieren und weiter auszubauen.