Podiumsdiskussion zum G7-Gipfel am 21. Juni im Lilo – Ausbeutung, Gewalt & Zerstörung. Perspektiven von Aktivist:innen aus dem Globalen Süden

Vor dem idyllischen Bergpanorama im bayrischen Elmau findet vom 26.-28. Juni der G7-Gipfel statt. Abgeschottet von der Öffentlichkeit und Protesten treffen sich hier Vertreter:innen von sieben der wirtschaftsstärksten und einflussreichsten Industrienationen. Diese exklusive Runde trifft ihre Entscheidungen weder mit demokratischer Legitimation, noch repräsentiert sie die Weltbevölkerung. Der G7-Gipfel kann als Abbild globaler Ungerechtigkeit und der Fortführung unterdrückerischer kolonialer Strukturen verstanden werden. Auf dem Gipfel kommen die Staats- und Regierungschefs des globalen Nordens (Japan, Frankreich, Großbritannien, Italien, Deutschland, Kanada und die USA) zusammen, um über die Krisen der Welt und deren Lösung zu beraten. In diesem Jahr tun sie dies unter deutschem Vorsitz und unter dem Motto «Fortschritt für eine gerechte Welt», wobei die Menschen, die am meisten von den globalen Krisen der Umweltzerstörung, der Rezession und des Krieges betroffen sind, ausgeschlossen werden. Offenbar sind sich die G7 bewusst, dass ihre wirtschaftliche und politische Macht auf der Ausbeutung der Länder des globalen Südens beruht.

Ein Gegenvorschlag zu dieser ausgrenzenden Versammlung ist die G7-Mobilisierungskarawane, eine dreiwöchige Tour im Juni 2022 durch Deutschland, die Aktivist*innen des globalen Südens zu Wort kommen lässt und zum Protest gegen den G7-Gipfel im bayerischen Elmau (vom 26. bis 28. Juni 2022) mobilisiert. Die Gäste kommen aus verschiedenen Regionen des globalen Südens. Sie schließen sich der Karawane an und erzählen die Geschichten ihrer Kämpfe, die in emanzipatorischen-, sozial-ökologischen- und Freiheitsbewegungen eingebettet sind und den Auswirkungen der Politik der G7-Staaten entspringen.

Referent:innen:

  • Ina-Maria Shikongo, Klimagerechtigkeitsaktivistin, Mutter und Künsterlin aus Namibia, kämpft gegen Fracking der kanadischen Firma ReconAfrica im Weltnaturerbe Okavango-Delta. Ihre Themen sind Greenwashing und koloniale Kontinuitäten in der Energieversorgung.
  • Bettina Cruz Velasquez, Binnizá-Indigene aus Juchitán, im Istmo de Tehuantepec, im Bundesstaat Oaxaca, Mexiko. Sie ist Menschenrechtsaktivistin und «Defensora de Territorio» (Verteidigerin des Territoriums) und gehörte zu den ersten, die davor warnten, dass Unternehmen und Regierungen den Diskurs über erneuerbare Energien nutzen, um Projekte durchzusetzen und indigene Völker ihres Territoriums zu enteignen. Sie spricht über Greenwashing, Menschenrechtsverletzungen, Frauenrechte und Widerstand.
  • Selay Ghaffar, Afghanistan: Sie ist die ehemalige Sprecherin der Solidaritätspartei Afghanistans und Teil der feministischen Bewegung.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Bundeskoordination Internationalismus (BUKO), Ende Gelände Stuttgart, Extinction Rebellion Stuttgart, Offenes Treffen gegen Krieg und Militarisierung Stuttgart, Seebrücke Stuttgart, DIDF-Jugend Stuttagrt, Inteverntionistische Linke Stuttgart, Die AnStifter Stuttagrt und dem Württembergischen Kunstverein Stuttgart.